Grenzerfahrung am Stockhorn

Nachdem mich Käthi Lüthi auf der Seiseralm überzeugte, doch erneut am Stockhornhalbmarathon zu starten, reihte ich mich letzten Samstag bei grosser Hitze am Start in Oberried ein.

Einfach nur gemütlich losrennen und immer trinken, trinken! bewusst halte ich mich auf den ersten Kilometern zurück und versuche einen möglichst gleichmässigen Rhythmus zu finden. Beim Überqueren der Schattenlosen Matten trifft mich die Hitze wie ein Hammerschlag, aber was solls! es geht allen Läufern gleich und ich fühle mich „noch“ gut. Gleichzeitig mit „unserer“ Staffelläuferin Barbara passiere ich die Wechselzone und nehme die endlos scheinende Steigung hinauf zum Bergpreis in Angriff.

Mein Vorhaben möglichst gleichmässig an Höhe zu gewinnen, kann ich nicht in die Tat umsetzen! laufen mit gehenden Abschnitten wechseln sich ab. Habe ich bei den ersten Verpflegungsposten noch 2 Becher Flüssigkeit getrunken, sind es jetzt 3 – 4. Nach dem Passieren des Bergpreises kann ich mich teilweise erholen. Aber selbst entlang des Oberstockensees bin ich völlig ausgelaugt. Zum Glück erhalte ich von einer Zuschauerin einen Becher Cola. Ob Brunnenwasser, Isostar, Tee, Cola oder! egal, Hauptsache es ist flüssig.

Zwei Kilometer vor dem Ziel ist die Flasche definitiv leer! nur noch ins Ziel kommen, die Zeit oder die Rangierung spielt überhaupt keine Rolle mehr. Erinnerungen an meinen ersten Bieler Hunderter als 17-jähriger, mein Kollege und ich haben damals unseren Jahrgang etwas abgeändert, werden wieder lebendig. Einen Kilometer vor dem Ziel kann Stefan Pritz zu mir aufschliessen und will mich zum Ziel hinaufziehen. Ein aussichtsloses Unterfangen! ich “verliere“ noch 2 Minuten auf den ebenfalls gehenden Stefan! aber im Ziel bin ich nur noch froh „oben“ zu sein.

Bin ich trotz aller Vorsicht doch zu schnell gestartet, wie damals am Hunderter als wir nach 7 Stunden bei Kilometer 70 passiert haben und für die restlichen 30 nochmals 7 Stunden benötigt haben? Nein, ich denke der Hammermann wäre so oder so vorbei gekommen!

Einmal mehr hat mich an diesem Hitzelauf die Solidarität unter den Läufern, den Betreuern und den Zuschauern beeindruckt. Da können andere Sportarten nur davon träumen.

Und Käthi hat auf der Seiseralm nicht übertrieben! der Stockhornhalbmarathon ist immer ein „besonderes“ Erlebnis und mit einer persönlicher Handschrift top organisiert.

Thomas