Hinter den Kulissen

Wenn am Sonntag um 5.00 Uhr bei Zurbrügg‘s der Wecker zwei Mal klingelt, ist „Blüemlisalplauftag“! Für den OK-Chef Aschi Zurbrügg und seine 120 Helfer beginnt ein langer Tag.

Nachdem der passionierte Läufer immer häufiger mit Knieproblemen kämpfte, entschied sich Aschi dem Laufsport nun „Etwas“ zurück zu geben. Er übernahm die Hauptverantwortung für den Blüemlisalplauf, welcher nach einer Idee der Laufcracks Obi Bircher und Sieber entstanden war. Mittlerweile begleiten Aschi die schönsten 10 Meilen der Berge das ganze Jahr, sei es für das Einholen der Bewilligungen, Absprachen mit den Landbesitzern, Kontakt mit Sponsoren, Helfer suchen, werben für den Lauf… Etwas bewirken, organisieren, die Region und uns Läufer für (s)ein Event begeistern, das ist für ihn wichtig. Das OK ist sich aber bewusst, dass der enorme Aufwand für diesen Lauf ohne die vielen freiwilligen Helfer, sowie die Sponsoren und Gönner nicht möglich wäre.

Weil das Wetter schon während der Vorbereitungswoche nicht mitspielte, konnte die Infrastruktur auf der Griesalp nicht termingerecht aufgestellt werden. „Kein Problem“, meinte Aschi, „positiv bleiben und auf gutes Wetter hoffen. Das bringen wir hin! Hauptsache während dem Lauf sind ideale Bedingungen“. Aber weit gefehlt, zeitweise goss es am Wettkampftag wie aus Kübeln. Diese Tatsache erschwerte die Arbeit der Helfer noch zusätzlich. Der Wunsch der Organisatoren 1000 Teilnehmer am Start zu haben, war bei diesen Bedingungen nicht mehr realistisch, da es aus verständlichen Gründen fast keine Nachmeldungen gab und jetzt finanzielle Einbussen zur Folge hat.

Nach einem grossen, verdienten Applaus für die Helfer wurden die Läufer um 10.15 Uhr auf die Strecke geschickt. Im Feld befanden sich auch einige Spitzenbergläufer. Für das OK ist es wichtig, dass keine Läufer mit Startgagen nach Reichenbach geholt werden. Die jeweiligen Sieger erhalten im nächsten Jahr einen Gratisstartplatz. Am Blüemlisalplauf werden alle Läufer gleich behandelt.

In der Zwischenzeit befand sich Aschi bereits auf der Strecke. „Nein ich habe keine Zeit um zu geniessen oder die Helfer zu kontrollieren. Auf die Helfer ist sowieso Verlass und sie machen ihre Sache tipp-topp“.

Bei der ersten Verpflegung nahm ein Helfer, bei strömendem Regen, die äusseren Bedingungen mit Humor und meinte: „Hopp zämä, ja die Richtung stimmt, einfach geradeaus dem Regen nach!“ Nach dem Passieren des Dorfes Kiental folgte für mich der schönste Abschnitt dieses Laufes. Auf Grund des Wetters war es jetzt leider mehr eine Schlammschlacht und eine Rutschpartie. Schade, genau solche Laufabschnitte werten den Blüemlisalplauf enorm auf und verbessern sein Image. „Wenn wir mehrmals schlechtes Wetter haben, spüren wir das später bei den Anmeldungen“ meinte Aschi, der mittlerweile im Ziel eingetroffen war, sich um das Wohl der Ehrengäste kümmerte und gespannt auf die Spitze wartete. Beim vierten Verpflegungsposten konnte ich zweimal den Becher nicht festhalten und ich lief einfach weiter… ein Helfer meinte „exgüse“ und rannte mir nach und „versorgte“ mich mit Sponser. Aber das war doch meine Schuld…

Jetzt folgte nur noch der steile Schlussaufstieg. Auf den letzten Metern begleitete mich ein Streckenposten bis ins Ziel: „chumm no chli, dä housch no“. Am Schluss „fehlten“ mir 4 Sekunden… auf Peter Zeller.

Während dem Lauf war ich froh, dass ich nicht irgendwo als Streckenposten im Regen ausharren musste, denn das Wetter spielte heute einfach nicht mit und entpuppte sich als schlechter Helfer. Am späten Abend, nach einem gemeinsamen „z’Nacht“ mit dem OK, war auch der lange „Arbeitstag“ von Aschi zu Ende.

Obschon der Blüemlisalplauf eine Erfolgsgeschichte schreibt, bilden sich dunkle Gewitterwolken über dem Kiental. Die zwei Hauptsponsoren setzen in Zukunft leider auf andere, grössere Events und unterstützen den Lauf nicht mehr. Dadurch fehlt den Organisatoren ein fünfstelliger Geldbetrag… das können auch die besten Helfer nicht wettmachen!

Herzlichen Dank Aschi für deine Informationen.

Thomas