Teilnahme an der Tour de Tirol – 3 Rennen in 3 Tagen

Wie im Vorfeld im Lauftreff orientiert, habe ich vom Freitag, 6.10. – Sonntag, 8.10.2017 erstmals an der gesamten Tour de Tirol teilgenommen. Im 2016 waren Barbara und ich zur Einstimmung als Einzelstarter am Kaiser Marathon. Schon letztes Jahr haben wir die schöne Gegend und die wirklich ausgezeichnete Stimmung an der ganzen Strecke sehr genossen. Und diese Stimmung mit vielen sehr freundlich betreuten Verpflegungsposten sowie dem jeweils top organisierten Zielbereich konnte ich nun auch wieder sehr geniessen. Nicht selten kam unterwegs ein aufmunterndes «….auf geht’s, ihr Schweizer schafft unsere Berge….» in typischem Tirolerdeutsch.

 

Start am Freitag 17:30 Uhr - 10 km Lauf mit 300 hm Bei garstigem Wetter mit tiefen Temperaturen und zunehmend starkem Regen war am Freitag der «Söller 10er». Drei Runden vom Dorfzentrum aus, hinauf in den benachbarten Wald, über Feldwege und dann wieder zurück in den Start- und Zielbereich. Pro Runde waren ca. 100 hm zu erklimmen. Es war also Vorsicht angesagt, denn am Samstag wartet ja der Marathon.

 

Der Kaiser Marathon am Samstag – 42.2 km mit 2350 hm Entgegen der schlechten Wetterprognose hat sich das Wetter am Samstag Morgen zunehmend gebessert. Das OK hat den Start bereits am Freitag Abend um eine Stunde nach hinten auf 09:30 Uhr verschoben. Zusammen mit knapp 700 Startenden machte ich mich also bei kühlen Temperaturen aber ohne Regen auf den Weg. Und siehe da, die Aufhellungen wurden immer stärker und auf Mittag hin war es ein prächtiger Tag! Das ist Motivation für jeden Läufer. Halbzeit beim Kaiser Marathon (ca. km 23) nach dem Schneefall in der Nacht zuvor. Zum Glück nur wenige, aber glitschige Feldpassagen. Das Ziel des Marathons kurz nach Halbzeit in Sicht: die hohe Salve (1829 m.ü.M.). Aber zuerst geht’s wieder 9 km runter bis zum Hexenwasser und dann die letzten 11 km / 700 hm zum Ziel. Die erste Hälfte des Marathons lief mir ganz gut. Stets versuchte ich im Hinterkopf zu behalten, dass ich nicht alle Energie verbrauchen darf, weil die Tour am Sonntag weiter geht! Auch abwärts bis km 31 war ich ganz flott unterwegs. Der letzte Teil wurde nun plötzlich schwierig für mich. In den steilsten Passagen ab ca. km 33 spürte ich plötzlich, dass die Oberschenkel «zu» machen. Nun war Geduld angesagt, denn der Rest bis zum Ziel ist weiterhin sehr steil. Mit etwas gemächlicheren Bergschritten als geplant habe ich schliesslich das Ziel zu meiner Zufriedenheit nach 5 Std. 25 Min. erreicht. Der Empfang durch Barbara und der Blick vom Ziel lässt die Müh gerade wieder vergessen.

 

Und nun am Sonntag der Schluss mit dem Pölven Trail – 23 km mit 1200 hm Leider hat das Wetter wieder umgeschlagen. Bei ca. 6° C und stets etwas Regen wurde der Lauf um 09:00 gestartet. Ich war bereits beim Frühstück um 7:15 Uhr extrem gespannt, ob ich mich wohl genügend erholt habe?! Nach einem ganz gemütlichen Einlaufen durfte ich feststellen, dass ich zwar sicher nicht «frisch» war, aber ohne Zwicken und doch über relativ gute Beine verfügte. Oder ob dies nur Täuschung ist und bereits in der ersten grossen Steigung der Saft ausgehen würde? Also konnte es losgehen. Und nein, der «Saft» ging nicht aus in der ersten Steigung. Und damit war die Motivation bei mir zumindest im ersten Teil dieses anspruchsvollen Trails gross. Die Strecke führt Rund um den Pölven. Fast die gesamte Strecke verläuft im Wald und ist dabei zum weitaus grössten Teil als Single-Trail angelegt. Wirklich eine wunderschöne Strecke. Aber: Bei diesen Bedingungen?! Auf der ersten Hälfte wechselt rauf und runter recht häufig. Einige Wald- und Feldpassagen waren sehr schmierig. Da hilft dann auch das Profil der Trailschuhe nicht mehr allzu viel. Hinsichtlich Kraft wird der Lauf dann ab Kilometer 10 sehr anstrengend. Für mich war nun viel Kopfarbeit angesagt bei zunehmend niedrigem Batteriestand der Beine. Und bei diesen Verhältnissen war dann auch der überaus steile Waldabstieg ab km 18 ins Ziel technisch schwierig. Hauptziel in einigen Passagen war schlicht und einfach: auf den Beinen bleiben! Nicht nur mit dem Erlebnis selbst bin ich sehr zufrieden, sondern auch mit meinem Resultat. Ich habe als Gesamtstarter bei M55 den fünften Rang von 22 Klassierten erreicht. Zieleinlauf nach geschafftem Trail und der gesamten Tour de Tirol.

 

Ein ganz herzliches Dankeschön richte ich an Barbara für die Begleitung ins Tirol, die Geduld, die Betreuung, das unermüdliche Auftauchen an mehreren Passagen trotz Wetterkapriolen und die Fotos! Weitere Information unter: http://www.tourdetirol.com