EUT 101

Liebe Lauftreffler,

Ein halbes Jahr lang begleiteten mich die Vorbereitungen für den Eigerultratrail fast täglich in irgendeiner Form und stellten die Nerven meiner Familie, meiner Freunde und meines Arbeitsteams manchmal auf eine harte Probe. Da ich nicht viel von Alternativtraining halte, wurde das Laufen ein fixer Punkt in meinen Tagesabläufen. Ich verbrauchte vier Paar Trailschuhe und entdeckte bei verschiedenen Jahreszeiten und Wetterbedingungen viele schöne Winkel in unserer näheren und weiteren Umgebung. Und nun ist dieser EUT also schon und endlich Geschichte...ein Lauf, der mir noch etwas traumhaft vorkommt...

 

101 km und fast 18 Stunden in meiner Gedankenwelt kreisend, oft selbst erstaunt, was mir da so alles durch den Kopf purzelte... Sinne, die alle auf Hochtouren liefen und daher eine Wahrnehmung von Farben, Geräuschen, Gerüchen, Geschmäckern und Berührungen, wie ich es noch nie erfahren hatte. Eine Überdosis Adrenalin sozusagen...

Und immer wieder liebe Menschen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort standen und mir zurechthalfen mit Pflaster, Riegel, Getränken, motivierenden Gesten und Worten. So durfte ich noch bei Tageslicht und ohne grösseren Beschwerden (2 Blasen an den Füssen und eine wunde Stelle am Rücken) ins Ziel einbiegen, ohne je eine Krise oder den Anflug eines Krampfes zu haben. Nur am Männlichen fluchte ich lauthals alle Zeichen! Gesundheit und Wetterglück spielen bei solchen Projekten eine entscheidende Rolle, aber die Tatsache, dass liebe Menschen am Wegrand standen oder mich in Gedanken begleiteten und daran glaubten, dass ich das Ziel erreichen könnte, waren unendlich viel wert und die Läufe in eurer Gesellschaft stets eine grosse Motivation.

 

Danke!

Conny