Bisch zwäg?

Zum Saisonstart ab nach Kerzers… für viele Läufer beginnt hier die Wettkampfsaison. Auf dem Weg zum Startgelände trifft man alte Bekannte, Mitläufer, Konkurrenten… es ist wie bei einem Klassentreffen: Einige Laufkolleg/innen sind zu fokussiert um auf die Frage „bisch zwäg“ Red und Antwort zu stehen… Andere geben bereitwillig Auskunft: „Auch wenn dieser Winter manchmal schwierig war, es gab doch immer einen Weg… der Schneefrei war“… „Dieses Jahr werde ich mich zurück halten“… (gut möglich, ging er trotzdem kurz nach dem Start ab wie eine Rakete… und büsste später für seinen Effort).

Wir von Bircher konnten uns, auch dank dem Lauftreff, wenn wir das wollten, gut auf die kommende Wettkampfsaison vorbereiten. Nach dem offiziellen Fototermin begaben wir uns, bei optimalen Laufbedingungen, auf die 15 km lange Runde.

Bereits im ersten Aufstieg, kurz nach dem Start, wussten Einige von uns… jawohl äs louft guet, hüt ligt öppis drin… oder… Ein paar Läufer, welche sich ganz offensichtlich im Startblock verirrt hatten oder sich bereits kurz nach dem Start masslos überschätzten, begannen bereits jetzt zu marschieren und behinderten die nachfolgenden Läufer. Ganz nach dem Motto: Ganz vorne einstehen und sich dann überholen lassen!

Bei Kilometer 1 fällt mir erstmals ein unbekannter Läufer auf, welcher mich auf Schritt und Tritt „verfolgt“. Werde ich langsamer, verlangsamt auch er das Tempo, ziehe ich an, „schnauft“ er wie eine Dampflokomotive… bleibt aber dran. Am Golaten versuche ich ein weiteres Mal mich vom Rucksack zu befreien… aber bei der letzten Verpflegung hat er den Rückstand wieder wettgemacht…das darf doch nicht wahr sein… sich wie bei einem Velorennen im „Windschatten ausruhen“ und dann kurz vor dem Ziel noch überholen! Auf den letzten zwei Kilometern bleibt der unbekannte Läufer zurück… obschon ich nicht wirklich schneller werde. Verzichtet er auf den von mir erwarteten Angriff oder kann er einfach nicht mehr zusetzen? Nach dem Zieleinlauf warte ich bewusst auf den „Konkurrenten“ und siehe da… er steuert auf mich zu und bedankt sich für die regelmässige, auf ihn zugeschnittene Führungsarbeit! Na also… Das mit dem regelmässigen Laufen und geduldig bleiben haben mir Hanspeter und Stefan beigebracht. Manchmal muss man sich auf solche Geduldsspiele einlassen und ruhig bleiben. Früher galt ich als ungeduldiger, läuferischer Hitzkopf.

bisch zwäg? Spätestens nach dem Zieleinlauf „wussten“ wir jetzt die Antwort. Die Laufteilnehmer von Bircher machten mir beim Zvieri auf jeden Fall einen glücklichen und zufriedenen Eindruck, analysierten ihren Lauf und begründeten ihre Zeiten. Und wie immer in Kerzers… als Belohnung für die erbrachte Leistung genossen wir den „Nidlächueche“.

Thomas