Passts?

50… was nun? Da gibt es doch diesen Jungfraumarathon… das wäre für mich eine neue Herausforderung! Als Gelegenheits- und Schönwetterläufer wusste ich aber, dass das allwöchentliche Herumliegen auf der Matte im örtlichen Turnverein nicht die ideale Voraussetzung für ein gutes Gelingen am Jungfraulauf ist.

Also suchte ich in der näheren Umgebung eine passende Trainingsgruppe. Da ich mich ungern in ein Korsett zwängen lasse, musste dieser Schritt gut überlegt sein, auch wenn der Start am Jungfraumarathon eine einmalige Angelegenheit sein sollte. Nach zwei, drei Monaten intensiven Homepagestudien entschied ich mich für den Lauftreff Bircher.

Bei einem „Schwatz“ während meinem ersten Sonntagslongjog meinte eine Läuferin zu mir: „da vorne, da läuft mein Mann…“ aha, ja natürlich, aber das weiss ich doch schon... neue Laufkolleg/Innen, aber viele bekannte Gesichter… das Schaufenster Internet machts möglich.

Am Anfang war es manchmal schwierig die richtige Trainingsgruppe zu finden… als ich wieder einmal meine läuferischen Fähigkeiten überschätzt hatte, lief ich an der alten Schlifi in eine Wand... doch plötzlich gleitet eine Leiterin neben mich und begleitet mich wortlos nach oben, einfach so… Das war früher in einem anderen Laufclub auch schon anders: Solche Schwächen wurden regelmässig mit einem Angriff ausgenützt und die Abgehängten irrten dann in der Dunkelheit zum Ausgangspunkt zurück.

Das für viele Bircherläufer der persönliche Erfolg nicht immer erste Priorität hat, zeigte mir ein Kollege auf eindrückliche Weise, als er sein Rennen abbrach und aufgab, nachdem eine Läuferin die Ideallinie auf einer glitschigen Holzbrücke verpasste und verletzt liegen blieb. Chapeau! Ich hätte vielleicht nicht mal angehalten…

Oder unser Bergchampion, der mich auf den letzten 200 Metern bewusst aufschliessen lässt, damit wir gemeinsam die Ziellinie passieren können.

Solche oder ähnliche Situation habe ich in den letzten Jahren, bei Birchers einige miterlebt. Für mich, als ambitionierter Freizeitsportler, ganz neue Erfahrungen.

Soll ich oder soll ich nicht? Am letzten Luzerner Halbmarathon konnte (noch) nicht Bircherläufer Daniel auf dem letzten km unsere Pace nicht mehr halten, „gang numä“… nach einigem Zögern und einer neuen PB vor Augen habe ich seiner Aufforderung schliesslich Folge geleistet…

Das vorgesehene halbe Jahr wird länger und länger und „meine“ Matte in der Turnhalle bleibt bis auf weiteres jeden Donnerstag leer. Herzlichen Dank dem Leiterteam und allen Bircherläufer/ Innen für euren Support und die Begleitung.

Bircher, das passt (mir)…

Thomas