Ein ganz normaler Longrun

Es ist Freitagabend und ca. 17:15 Uhr. Während dem sich meine Arbeitskollegen für das Feierabendbier und den späteren Ausgang parat machen ziehe ich mich auf der kleinen Toilette um und schlüpfe in die Laufklamotten. Der spinnt doch denken sich meine Kollegen, als ich in den Laufklamotten und mit dem Trinkgurt um den Hüften aus der Toilette komme. Schon werde ich mit Fragen überhäuft:

„Was machst Du denn jetzt?“ „Ich gehe eine Runde rennen.“

„Hast Du schon einmal das Wetter studiert?“ „Aber klar doch, es windet stark, regnet und schneit.“

„Ja und es ist bereits dunkel und nicht mehr hell“ „Na und? Antworte ich kurz darauf.“ „Du holst Dir bestimmt eine Erkältung bei diesem Wetter.“ „Nein wieso? Ich bewege mich ja und werde sicherlich nicht kalt haben.“

„Wie lange willst Du den heute rennen“ „Ach nicht solange, etwa 28 km, ca. 2 Std. 40 Minuten.“

„Du spinnst doch, wieso tust Du Dir das an“ „Weil ich Freude habe und ich mich auf meinen nächsten Marathon vorbereite.“

„Wie kann man Freude haben bei diesem Wetter über 2 Stunden lang zu rennen? Du bist nicht normal.“ „Probiere es aus und Du wirst mich verstehen.“ kurz darauf gehe ich raus und Renne los… in die Nacht hinein bei Schneeregen ganz einsam und allein aber glücklich für einmal meine Ruhe zu haben.

Jaja, so ist dies halt. Ich mache meine Longruns in der Vorbereitung auf einen Marathon ab und zu an einem Freitagabend. So habe ich dann den ganzen Samstag und Sonntag Zeit für meine Tochter und meine Frau.

Mit einer Stirnlampe kann ich nicht laufen da wird es mir immer schlecht. Habe es mehrmals ausprobiert. Ich renne immer den Strassenlampen nach damit ich was sehe. Daraus entstehen sicherlich nicht die schönsten Laufstrecken aber das ist mir egal. Also ich laufe und laufe und laufe…. Mittlerweile schneit es nur noch. Am Boden liegt mittlerweile überall Schneematsch. Meine Socken sind schon lange nass. Aber egal… sie können ja nicht mehr nässer werden. Durch einen Bus der direkt neben dem Trottoir durch den Schneematsch fährt werde ich von unten bis zur Brusthöhe angespritzt. Eine Fussgängerin die mir entgegenläuft kann sich kaum halten vor Lachen. Auch ich bin am Lachen… Ja das Rennen macht glücklich und froh egal wie nass Du bist.

Als ich gegen 20:00 Uhr und nach knapp 28 km zurück durch die Länggasse (in Bern) renne sehe ich schon die ersten Leute mit Bier in den Händen welche schon (zu) viel getrunken haben. Die schauen mich an als wäre ich der Osterhase. Ich lächle nur und freue mich mit ihnen. Sie haben ihren Spass und ich hatte meinen Spass… Was will man mehr, jeder soll selber entscheiden dürfe was einem Spass macht und was nicht.

 

Ach ja, wer Lust hat einmal einen Longrun zu machen an einen Freitagabend der darf sich natürlich bei mir melden.

 

Sportliche Grüsse

Marc